

Autoanschlag auf Verdi-Demonstration von München war wohl islamistisch motiviert
Der Autoanschlag auf eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi in München mit mehr als 30 Verletzten ist nach vorläufiger Bewertung der Ermittler islamistisch motiviert gewesen. Der 24-jährige Beschuldigte habe in einer Vernehmung Äußerungen getätigt, die auf "eine religiöse Tatmotivation" schließen ließen, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann am Freitag in München. Hinweise auf eine Einbindung in extremistische islamistische Organisationen wie die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gebe es allerdings nicht.
Es handle sich um eine vorläufige Einschätzung auf Basis der bisherigen Erkenntnisse, betonte Tilmann. Sie würde sich nach derzeitigem Stand aber "schon trauen, von einer islamistischen Tatmotivation zu sprechen". Der Verdächtige habe eingeräumt, bewusst in die Demonstration gefahren zu sein. Er habe dabei auch eine "religiöse Motivation" genannt. Bei der Festnahme durch Polizisten direkt nach der Tat habe er zudem "Allahu Akbar" gerufen.
Der 24-jährige Verdächtige war am Donnerstag mit einem Kleinwagen in eine Demonstration von Gewerkschaftsmitgliedern gefahren. Nach Polizeiangaben vom Freitag wurden 36 Menschen verletzt. Zwei Betroffene erlitten demnach schwerste Verletzungen, darunter ein Kind. Acht gelten als schwer verletzt.
Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen 24-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan, der sich legal in Deutschland aufhielt. Er sollte laut Tilmann am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Hinweise auf tatrelevante psychische Erkrankungen bei dem Verdächtigen gibt es demnach bisher nicht.
Ch.Schaack--LiLuX