

Unternehmen prüft Bau von erstem Atomreaktor in Japan seit Fukushima
In Japan wird erstmals seit der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 der Bau eines neuen Atomreaktor geprüft. Das Energieunternehmen Kansai Electric werde eine geologische Prüfung einleiten, um "die Möglichkeit zu bewerten, ein Ersatzkraftwerk für das Atomkraftwerk von Mihama zu bauen", erklärte der Präsident des Unternehmens, Nozomu Mori, am Dienstag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Angesichts der "begrenzten natürlichen Ressourcen in unserem Land (...) ist es wichtig, dass die Nuklearenergie in den kommenden Jahren eine Rolle spielt", fügte er hinzu.
Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.
Danach hatte Japan zunächst alle seine Reaktoren abgeschaltet - auch die drei Reaktoren im nördlich von Kyoto gelegenen Mihama. Kansai Electric entschied damals, eine laufende Untersuchung für einen möglich Ersatz einer der Reaktoren in Mihama auf Eis zu legen.
Mittlerweile sind zahlreiche Reaktoren in Japan wieder hochgefahren worden. Die japanische Regierung stellt sich weiterhin hinter die Nuklearenergie als verlässliche und saubere Energie. Auch die großen Unternehmen des Landes fordern mehr Atomkraft, da Japan mehr Strom für die Künstliche Intelligenz (KI) und Datenzentren brauche.
A.Meyers--LiLuX